Wie du unangenehme Gefühle verwandeln kannst (mit Übung)

25. Apr. 2019

Gefühle sind unsere täglichen Begleiter und wir nehmen sie überall mit hin. Doch gerade mit den unangenehmen Gefühlen wie Ärger, Angst, Wut, Hass, Scham oder Ohnmacht haben wir so unsere Schwierigkeiten.

Die meisten haben nie gelernt eigenverantwortlich, bejahend und ganz bewusst mit Gefühlen umzugehen. Über viele Generationen wurde uns beigebracht, dass ein unangenehmes Gefühl durch einen anderen Menschen oder einen Umstand in uns entsteht – also etwas im außen dafür verantwortlich ist, dass wir uns schlecht und unwohl fühlen.  Jedoch wirst du bei ganz genauem hinschauen feststellen, dass das so nicht ganz stimmt.

Dein Gefühl gehört alleine zu dir. Es wird durch eine äußere Begebenheit lediglich in dir ausgelöst, nach oben gespült und dir somit bewusst gemacht. Wenn wir uns für diesen Gedanken öffnen haben wir die Möglichkeit unsere unangenehmen Gefühle zu verwandeln und innerlich frei und unabhängig werden.

ALLE GEFÜHLE SIND ENERGIEN DIE FLIEßEN MÖCHTEN

Ich schreibe ganz bewusst von unangenehmen und nicht von negativen Gefühlen. Denn letztendlich ist jedes Gefühl eine gebündelte Energie die fließen möchte. Unangenehme Gefühle sind daher also nicht schlecht oder negativ zu bewerten, sondern einfach Energien, die wir festhalten, von denen wir uns getrennt haben und die wieder in Fluss kommen möchten.

Wenn wir über viele Jahre Gefühle wie z.B. Angst oder auch Scham in uns pressen, entstehen mit der Zeit immer mehr innere Blockaden. Wir fühlen uns schwer, eng und werden zunehmend unbeweglicher und härter. Manchmal fühlt es sich so an als würden wir Tonnen an unsichtbaren Lasten mit uns herumtragen, die uns zunehmend erschöpfen und auslaugen. Auch werden uns immer mehr Situationen oder Menschen vor die Nase gesetzt die diese Gefühle in uns triggern. Wir werden also vom Leben darauf aufmerksam gemacht, dass wir noch unerlöste Anteile in uns tragen, die sich wieder frei entfalten möchten, denn jedes aufkommende Gefühl ruft nach Annahme und nach Freiheit.

Beim Gefühle verwandeln geht es also darum deine Lebensenergie in Fluss zu bringen und dich wieder leicht, frei und beweglich zu fühlen. Denn je mehr unangenehme Gefühle wir festhalten umso mehr halten wir – ganz automatisch – auch die angenehmen Gefühle in uns fest. Und umso mehr unangenehme Gefühle wir verwandeln und fließen lassen, umso mehr fließen auch wieder die Angenehmen und umso wohler werden wir uns in unserer Haut, in unserem Körper und in unserem gesamten Leben fühlen!

Unangenehme Gefühle sind also Kräfte die wir als Kind eingefroren haben. Je mehr Gefühle wir unterdrücken mussten, weil wir uns damals nicht ehrlich offen und frei zeigen, äußern und leben konnten, umso mehr haben wir uns von uns selbst, unseren Fähigkeiten und unseren Vorlieben entfernt. Wir haben ganz unbewusst eine Rolle angenommen, wurden eng und hart und haben irgendwann völlig vergessen wer wir eigentlich sind. Wir haben angefangen unsere Gefühle und somit auch unser wahres Wesen mitsamt der Lebensenergie wegzudrücken!

UNANGENEHME GEFÜHLE SIND KRÄFTE DIE WIR FÜR UNSEREN EIGENEN WEG BRAUCHEN

Wenn wir unsere Gefühle wieder fließen lassen, dann erhalten wir mehr und mehr unsere Lebenskraft zurück und haben die Möglichkeit unser ganz eigenes, authentisches Leben zu kreieren. Halten wir diese Kräfte fest, wird uns immer die Energie fehlen das Leben wirklich nach unseren Vorlieben zu gestalten und wir werden in einer Rolle verharren in der wir uns vielleicht selbst nicht (mehr) wirklich wohlfühlen. Auch werden uns weiterhin unangenehme Situationen und Menschen begegnen die uns triggern und uns auf unsere inneren Blockaden hinweisen. Beginnst du jedoch damit deine Gefühle anzunehmen und dich um sie zu kümmern, dann wird sich das Leben auf einmal milde zeigen und dich immer mehr unterstützen.

Von daher lohnt es sich wirklich die volle Verantwortung für die eigenen Gefühle und das eigene Wohlbefinden zu übernehmen und aus der Ohnmacht in die eigene Macht, aus dem Verurteilen in die Eigenverantwortung und aus der Ablehnung in die Selbstannahme zu kommen!

ÜBUNG:

Diese Übung kannst du immer dann anwenden, wenn sich ein unangenehmes Gefühl überkommt und du dich wütend, verletzt, hilflos oder ohnmächtig fühlst.

Wenn du also das nächste Mal wütend, ängstlich, traurig… bist, dann setze dich für einen kurzen Moment hin und spüre in dich und in dein Gefühl hinein. Trete in Kontakt mit diesem unangenehmen Teil in dir und setzte dich fühlend mit ihm auseinander. Atme ganz weich und bewusst in das Gefühl hinein und lasse es weit werden. Atme ein, atme aus und gebe deinem Gefühl Raum und Zeit sich zu zeigen.

Bedenke, dass es nicht darum geht dieses Gefühl schnell wegzumachen, sondern ihm achtsam zu begegnen, es anzunehmen, mit ihm zu sein und es weich werden zu lassen, sodass es mehr und mehr abfließen kann. Trete mit deinem Gefühl in Kontakt:

– An welcher Körperstelle nimmst du dieses Gefühl wahr?

– Wie fühlt sich dieses Gefühl an? Ist es vielleicht eng, unruhig, geladen, angespannt, zappelig, starr, heiß, scharf, hart oder schwer?

– Hat dieses Gefühl eine bestimmte Form oder Farbe?

– Möchte dir dieses Gefühl etwas mitteilen oder dir etwas zeigen?

Sei ganz offen und neugierig für das was sich dir zeigen möchte. Vielleicht tauchen alte Erfahrungen auf? Vielleicht zeigen sich neue Zusammenhänge und Sichtweisen? Vielleicht wird dir etwas bewusst? Möglicherweise erhältst du auch keine Bilder oder Informationen. Alles ist okay, alles darf sein.

Es kann zu Beginn gut sein, dass sich das Gefühl durch das Spüren und Wahrnehmen zunächst verschlimmert und plötzlich intensiver und stärker wird. Denn durch deine Aufmerksamkeit kann sich die so lang unterdrückte Energie endlich voll und ganz zeigen, sich groß machen und weit werden.

Du kannst diese Übung beliebig oft wiederholen und es reicht am Anfang vollkommen aus 1 bis 2 Minuten mit einem intensiven Gefühl in Kontakt und in einer Berührung zu sein. Mit der Zeit wirst du immer tiefer in dein Gefühl spüren und es länger wahrnehmen können, bis es ganz weich und weit geworden und irgendwann vollkommen abgeflossen ist.

Sei dir bewusst, dass das Verwandeln von Gefühlen ein Prozess ist. Denn wenn du mal überlegst wie viele Jahre du diese Energien fest in deinen Körper hineingepresst und so unterdrückt hast ist es klar, dass sie sich nicht von heute auf morgen auflösen werden. Doch wenn du nach mehr Leichtigkeit, Freude, Frieden und Fülle in deinem Leben strebst, dann solltest du dich auf den inneren Weg machen und eine harte und dunkle Schicht nach der anderen fließen lassen bis du irgendwann wieder am Kern, ganz bei dir selbst angekommen bist. Denn wenn wir uns um unsere unangenehmen Gefühlen kümmern und aufhören vor ihnen zu flüchten, uns von ihnen abzulenken, sie zu verdrängen oder sie anderen in die Schuhe zu schieben dann kann unser inneres Licht wieder heller und heller leuchten!

lch freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst!

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