Das Fräulein Nöll und der Drache – Eine Wintergeschichte
8.
Jan.
2024
Am 3. September 2016 fing alles an mit Paulas-Lesekörbchen. Mit einer Idee und meinen gereimten Geschichten formte sich ganz langsam diese Plattform. Damals gab es einen Teil meiner Geschichten als Flip Books zu lesen und da sie mir so viel Freude bereitet haben, möchte ich dieses Jahr jeden Monat wieder eine Geschichte mit dir teilen. Ganz viel Spaß mit dieser Wintergeschichten von dem kleinen Fräulein Nöll und dem Drachen, Sarina
Eine Geschichte vom fleißigen Fräulein Nöll.
Du kennst doch bestimmt noch das Fräulein Nöll? Das war eine Schneiderin flink und ganz schnell! Ja die konnte nähen, stopfen und sticken, häkeln, flicken und auch noch stricken! Und immer wenn jemand was brauchte ja - war Fräulein Nöll zur Stelle da!
S´war Winter geworden und eisig kalt, der Schnee rieselte leise über den Wald. Ein Feuer brannte bei Frau Nöll im Kamin und alles sehr ruhig und friedlich erschien. Fräulein Nöll die schaute zum Fenster hinaus, die Welt sah so weiß ganz herrlich aus. Sie setzte sich vor den Kamin - da war´s warm und fing einen Mantel zu nähen an.
Das Feuer flackte und brodelte, es zischte, knackte und loderte! So nickte Frau Nöll ganz tief und fest ein und träumte vom fertigen Mäntelein.
Da plötzlich klopfte jemand am Haus, Fräulein Nöll wachte auf und rannte hinaus. Es war eisig kalt sie schlotterte, da stand ein Drache der stotterte: „Ich hab mich verirrt hier im dunklen Wald und nun ist´s mir so schrecklich kalt. Darf ich bei dir einkehren? Ich werde dich nicht verzehren!“
Fräulein Nöll schaute stumm zum Drachen hinauf, der war echt riesig und sah gruslig aus. Doch hatte er ein ganz liebes Gesicht: „Lass mich ein“, bat er nochmals, „ich tue dir nichts!“ Da tat der Drache dem Fräulein Nöll doch sehr leid, so öffnete sie ihm die Türe ganz weit: „Na schön, na fein dann tritt herein, ich lege noch Holz in den Ofen hinein.“
So flackte das Feuer und brodelte, es zischte, knackte und loderte! Frau Nöll die deckte den Drachen noch zu, dann wünschten sie sich eine gute Ruh´!“
Am nächsten Morgen war´s kalt im Haus. „Oh weh“, rief Frau Nöll, „das Feuer ist aus!“ Sie fror so sehr und ihre Nase sogar, schon ganz blau angelaufen war. Und auch dem Drachen war es nicht warm, Fraulein Nöll legte um ihn ganz fest ihren Arm! Da saßen sie nun und schlotterten sehr, denn es gab kein einziges Streichholz mehr. Frau Nöll der wurde es angst und bang, sie fing ganz laut zu schluchzen an: „Was wird jetzt nur passieren, bestimmt werd´ ich erfrieren!“
Da musste der Drache plötzlich stark husten, er holte tief Lust und fing an zu pusten. Bis er eine große Flamme spukte, ja s´Fräulein Nöll die staunte und guckte. Und mit Zauberhand schnipp schnut, fing wieder Feuer dann die Glut. So begann es wieder zu lodern - zu zischen, zu knacken, zu brodeln.
„Wie fein“, rief Frau Nöll, „jetzt wird’ s wieder warm." Sie nahm den Drachen ganz fest in den Arm. Da freute sich sehr das große Tier: „Liebe Frau Nöll, ich muss danken dir! Doch jetzt muss ich gehen, es wird höchste Zeit“ - „warte“, rief Frau Nöll, „ich bin gleich soweit!“
Und sie holte hervor den Mantel dann und fing ganz schnell zu nähen an. Und machte mit Zauberhand schnipp schnertig, den warmen Mantel schwuppdiwupp fertig. „Damit du nicht mehr frieren musst!“ Sie gab ihm einen Abschiedskuss.
Da strahlte der Drache über´s ganze Gesicht: "Liebes Fräulein Nöll, das vergiss´ich dir nicht! Und wenn du mal wieder was brauchst von mir, rufe ganz laut ich flieg´ dann zu dir!“ Dann musste es los: „Bis bald Fräulein Nöll!“ Und fort flog er über s´Haus ganz schnell.